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Aktuelles

14.10.2016 | Stefanie Starke | Passau | Walter Taubeneder MdL

Schreibtisch an Schreibtisch mit Österreich

Abgeordnete besuchen Polizeikoordinationszentrum Passau

Der Aufbau einer Einrichtung als länderübergreifendes Zentrum der polizeilichen Zusammenarbeit in Zusammenhang mit der Bewältigung der Migrationslage habe sich mehr als bewährt. „Auch wenn sich die vor einem Jahr noch drastische Lage des Flüchtlingszustroms derzeit entspannt hat, haben wir alle Hände voll zu tun“, erklärt Polizeirat Christian Dichtl, stellvertretender Deutscher Koordinator und Angehöriger der  Bayerischen Polizei im neuen Polizeikooperationszentrum Passau, bei einem Besuch der Abgeordneten Walter Taubeneder und Dr. Gerhard Waschler.

 

Aktuell arbeiten insgesamt 34 Polizeivollzugsbeamte der österreichischen Polizei, der Bayerischen Landespolizei sowie der Bundespolizei, mit Unterstützung einer Verwaltungsangestellten, am Standort Passau. „Allein die geografische Lage ist perfekt: Wir liegen in der Mitte zwischen München und Wien, auch deswegen haben bereits zahlreiche wichtige Besprechungen und Treffen bei uns stattgefunden. Wir sind praktisch eine Örtlichkeit sicherheitspolitischer Entscheidungen geworden“, schmunzelt Dichtl bei einem Rundgang durch das Haus.
Das Aufgabenfeld des noch jungen Polizeikooperationszentrums, kurz PKZ, habe sich bereits nach kurzer Zeit deutlich verändert. „So schnell wie das Zentrum aufgebaut wurde, hat sich auch das Aufgabenfeld ausgeweitet“, so Dichtl weiter. Vor knapp einem Jahr wurde vor dem Hintergrund des enormen Flüchtlingszustroms der Grundstein für die länderübergreifende Zusammenarbeit gelegt. „Wir sollten schnell zusammenwachsen und das haben wir im Turbogang umgesetzt“, so der Erste Polizeihauptkommissar und Leiter des Kontingent Bundespolizei Reinhold Balk. Ende letzten Jahres konnte bereits der Dauerdienst, rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche, gewährleistet werden. „Wir hatten nichts, leere Räume ohne Möbel, ohne Computer, geschweige einer dienstlichen Struktur“, erinnern sich die Leiter. Doch die Büros wurden schnell zum Leben erweckt und die Arbeit der drei Behörden umgehend aufgenommen. 
Nach dem sich die Behörde anfangs noch hauptsächlich der Bewältigung der Migrationslage angenommen hatte, haben sich die Kernaufgaben mittlerweile verschoben, beziehungsweise sind gewachsen: „Wir kümmern uns um die bilaterale und internationale Polizeizusammenarbeit und sehen uns selbst als eine polizeiliche Servicedienststelle“, erklärt Dichtl. Die effektive länderübergreifende Kooperation sei der Mehrwert des Zentrums in Passau: „Österreich und Deutschland wirken hier zusammen – wir sitzen Schreibtisch an Schreibtisch, jede Behörde autark und dennoch vereint. Die Kommunikation läuft direkt und damit viel schneller ab“, betont auch Bezirksinspektor Franz Schwarz von der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Ob Fahndungen, Vernehmungen, die Unterstützung bei Ermittlungen, die Halterermittlung allgemein oder Auskünfte aus polizeilichen Datenbanken – das Polizeikoordinationszentrum Passau ist für Polizeibeamte auf beiden Seiten jeder Zeit erreichbar. „Natürlich laufen einige Prozesse immer noch provisorisch. Uns gibt es noch kein Jahr und wir werden sehen wohin die Reise geht“, freuen sich die drei Kontingentleiter auf das, was noch alles kommt. Das Aufgabenfeld sei noch nicht komplett bestellt und das Zentrum wachse täglich an neuen Herausforderungen. Derzeit arbeite man daran auch slowenische Beamte mit ins Boot zu holen – „der freie Schreibtisch im sogenannten Dauerdienst soll noch bis Ende des Jahres besetzt werden“, so Christian Dichtl. Bis Oktober 2016 wurden weit über 5000 polizeiliche Anfragen bearbeitet – „uns geht die Arbeit nicht aus“, so die Leiter abschließend.
„Wir sind froh ein derartiges Zentrum bei uns in der Region zu haben – ein Mehrwert für den Bürger und dessen Sicherheit, aber auch wertvoll für die Region an sich“, sind sich die Abgeordneten einig.


Foto: Besuch im Polizeikooperationszentrum Passau – (v.l.) Bezirksinspektor Franz Schwarz (Landespolizeidirektion Oberösterreich),  MdL Dr. Gerhard Waschler, MdL Walter Taubeneder, Polizeirat Christian Dichtl (Bayerische Polizei) und Erster Polizeihauptkommissar Reinhold Balk (Bundespolizei).